Blockade vom AKW ISAR II

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Am 05.03. 2023 blockierten rund 50 Menschen der Initiative „Runterfahren“ das AKW Isar II in der Nähe von Landshut. Über mehrere Stunden saßen Kleingruppen auf mehreren asphaltierten Zufahrten zum Atomkraftwerk und störten damit den reibungslosen Betriebsablauf. So mussten die Beschäftigten zum Beispiel mit einem Reisebus aus dem Kraftwerksgelände befördert werden. Die Polizei vor Ort war zum Teil handgreiflich gegen die gewaltfreien Protestierenden vorgegangen.

Die Aktion in Bayern ist bereits die dritte Warnblockade der Initiative aus ganz Deutschland. Somit fanden an allen drei AKW's Warnblockaden statt, deren Abschaltung eigentlich bereits Ende 2022 stattfinden sollte. Bei den anderen Blockaden hat die Polizei nicht eingegriffen. Wegen der Aktion wurde durch eine vorherige öffentliche Ankündigung und Kommunikation mit der Polizei vor Ort die Sicherheit des Atomkraftwerks nicht zusätzlich beeinträchtigt.

Hintergrund ist, dass für manche Politiker eine Laufzeitverlängerung immer noch nicht vom Tisch ist. So wurde z.B. im Februar ein entsprechender Antrag der CDU im Bundestag diskutiert. Ein starker Verfechter von Laufzeitverlängerungen über den 15. April hinaus ist auch der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Clara Tempel, Pressesprecherin von Runterfahren, sagt: „Wir blockieren heute das AKW vor Söders Haustür, um deutlich zu machen, dass Laufzeitverlängerungen keine Option sind. Atomkraftwerke sind zu gefährlich, sie sind nicht geeignet, um Gaskraftwerke zu ersetzen und sie stehen für eine veraltete, zentralisierte Energieversorgung“. "Wenn tatsächlich Laufzeitverlängerungen beschlossen werden oder im Herbst über ein Wiederanfahren der Atommeiler nachgedacht werden sollte, werden wir mit noch viel mehr Menschen wiederkommen und entschlossenen zivilen Ungehorsam leisten", so Clara Tempel, Sprecherin der Initiative "Runterfahren".

Auf der Internetseite von „runterfahren.org“ kann durch die Selbstverpflichtung jeder Mensch im Vorfeld der drohenden Laufzeitverlängerung die Beteiligung an Aktionen Zivilen Ungehorsams ankündigen:
Atomenergie ist eine der gefährlichsten und am wenigsten nachhaltigen Formen der Energiegewinnung. Wenn die laufenden Atomkraftwerke über den 15.4.2023 hinaus in Betrieb bleiben sollen, werde ich mich an gewaltfreien Aktionen Zivilen Ungehorsams gegen den Ausstieg aus dem Ausstieg beteiligen.

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